Königsspitze 3.859m
Die Königsspitze zählt zu den formschönsten Bergen der Alpen. Die Besteigung ist häufig heikel und erfordert alpine Erfahrung.
Grandios ist die Gipfelschau
   



 
     
1) Aufstieg über die Casati Hütte (Normalweg):
Ausgangspunkt: Sulden 1900, Talstation der Seilbahn (Parkplatz)
Aufstieg zur Casatihütte: Siehe Tourenbeschreibung Suldenspitze

Aufstieg: Vom der Casati Hütte 3254m führt ein Steig nach Westen hinab Richtung Pizzini Hütte. Auf einer Höhe von 2960 Metern verlassen wir den Steig und folgen leicht aufsteigend den meist gut ersichtlichen Trittspuren nach Nordwesten, wo wir dann auf gut 3000m den Gletscher Vedretta del Gran Zebrù erreichen. Über diesen in sanfter Steigung immer Richtung Königsspitze weiter bis wir dann die Steilstufe erreichen, die zum Königsjoch führt (Passo della Bottiglia). Hier führt eine etwa 45° steile Rinne (vorsicht Steinschlag! Ab Mitte-Ende Juli bei Ausaperung recht heikel und gefährlich!)hinauf zum Königsjoch auf 3.462m. Von hier steil (40°) gerade hinauf (oft Steinschlag und sehr heikel bei Ausaperung!) bis zu einer leichter Verflachung unterhalb des breiten und felsdurchzogenen Gipfelaufbaus. Rechtshaltend hinauf bis zum luftigen Firngrat und über diesen nach Westen vorsichtig weiter zum Gipfelkreuz. Großartig ist die Gipfelschau in alle Himmelsrichtungen. Siehe Tour in Bildern >>>
Aufstiegszeit ab Casati Hütte:  4 - 5 Std.
Höhenunterschied: 900m von der Casati Hütte, wobei man 300 Hm absteigt.
Abstieg: Längs der Aufstiegsroute, wobei zur Casati Hütte ein Gegenanstieg von ca. 300 Hm ansteht.
Hinweise/Schwierigkeiten: Die Königsspitze ist kein Berg für Anfänger! Sie erfordert alpine Erfahrung und sichere Verhältnisse, die meist im Frühsommer bis Ende Juli anzutreffen sind. Die steile Südostflanke, sowie die Rinne unterhalb des Königjoches apern im laufe des Sommers aus, dann steigen nicht nur die technischen Schwierigkeiten sondern auch die Steinschlaggefahr. 

2) Aufstieg von Süden über die Pizzini Hütte (Normalweg):
Anfahrt: Von Norden kommend über das Stilfserjoch oder den Umbrail Pass nach Bormio und weiter nach Santa Caterina Valfurva. Hier Abzweigung nach links und über eine schmale Straße hoch bis zum Rifugio Forni 2176m (Parkplatz)
Aufstieg zur Pizzini Hütte: Vom Rifugio Forni 2.176m führt ein angenehmer, breiter und gut bezeichneter Weg durch das Valle di Cedec nach Norden in 1,5 Std. zur schön gelegenen Pizzini Hütte 2700m.

Aufstieg: Von der Pizzini Hütte führt der Steig nach Norden Richtung Königsspitze und dessen Gletscher an der Füßen der Südflanke. In der Mitte des eher flachen Gletschers steht ein markanter, roter Fels der links umgangen wird, ehe man dann nach rechts die Steilstufe erreicht die zum Königsjoch führt. Hier kommen wir dann auch zur Route die von der Casati hierher führt. Weiter wie unter Punkt 1 beschrieben.
Siehe Tour in Bildern >>>
Aufstiegszeit ab Pizzini Hütte:  3-4 Std.
Höhenunterschied: 1159m von der Pizzini Hütte
Abstieg: Längs der Aufstiegsroute, wobei man natürlich auch zur Casati Hütte weiter gehen kann
Hinweise/Schwierigkeiten: Die Route über die Pizzini Hütte ist die einfachste, da man keinen Gegenanstieg bewältigen muss. Aus dem Vinschgau kommend wird jedoch wegen der relativ langen Anfahrt (ca. 2 Std.) der Aufstieg über die Casati Hütte bevorzugt. Für die Schwierigkeiten siehe Punkt 1. 

3) Aufstieg von Sulden über die Schaubachhütte und das "Kinimannl":
Aufstieg zur Schaubachhütte: Von der Talstation der Seilbahn 1900m (Parkplatz) mit der Seilbahn oder zu Fuß über den angenehmen, breiten Weg nach Süden, vorbei an der Seilbahn-Mittelstation, in ca. 2 Stunden hoch zur Schaubachhütte 2.581m 

Aufstieg: Von der Schaubachhütte 2.581m über die Moräne (nur selten Trittspuren ersichtlich, ab und zu kleine Steinmännchen. Kurze Erkundungstour am Vortag empfohlen) südwestlich in Richtung des "Kinigmannl", wobei man dann den spaltenreichen Suldenferner überqueren muss um zum Einstieg in die steile, brüchige und steinschlaggefährdete Flanke zu gelangen. Die Randspalte kann mitunter Probleme bereiten. In der Flanke finden wir stellenweise deutliche Trittspuren sowie einige Haken, die zur Sicherung und auch beim Abseilen sehr hilfreich sind. Nach Ausstieg am Grat erkennt man deutlich Trittspuren, die über den Felsgrat (großteils leicht südwestlich davon) rechts bis zum Königsjoch hinaufführen. Hier dann weiter wie unter Punkt 1 beschrieben.
Siehe Tour in Bildern >>>
Aufstiegszeit ab Schaubachhütte:  4-5 Std.
Höhenunterschied: gut 1300m von der Hütte
Abstieg: Längs der Aufstiegsroute, wobei man natürlich über die Casati Hütte die heikle Stelle am Kinimannl umgehen kann (empfohlen).
Hinweise/Schwierigkeiten: Diese Route ist sehr Steinschlaggefährdet und nur dem erfahrenen Bergsteiger vorbehalten. Zusätzlich zur kompletten Eisausrüstung sind ein 60m Seil, Bandschlingen sowie Helm erforderlich.

4) Weitere Routen
a) Suldengrat.  Der schönste Grat auf die Königsspitze. Ein Mix aus Fels und Eis mit schönen luftigen Kletterpassagen. Die Tour ist sehr anspruchsvoll und nur dem erfahrenen Alpinisten vorbehalten.
b) Nodwand. Obwohl die Schaumrolle fehlt und die Eiswand immer kleiner wird, zählt die Königsspitze Nordwand immer noch zu den Klassikern unter den großen Wänden in den Ostalpen. Die von Ertl und Schmid 1931 erstmals durchstiegene Wand ist natürlich nur etwas für Extrembergsteiger. 

Karten: Tabacco 1:25.000 Ortlergebiet Nr. 08
 
Autor: Roman Burgo

 
 
 

Stützpunkte
Casati Hütte
Pizzini Hütte
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Suldenspitze - Casati Htt
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Panorama 360° vom Ortler 
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